27.2.03 Bush will Irak den Frieden bringen

US-Präsident Bush hat heute eine nette Rede gehalten, hat sich als sozialer Visionär präsentiert, der nur Krieg führen will, damit der Nahe Osten einmal demokratisch werden kann, wenn Saddam, der Dämon, weggebombt ist... Dass die Palästinenser dann einen eigenen Staat kriegen, dass die Iraker dann demokratisch werden (schließlich habe das nacxh 1945 sogar bei den Deutschen und den Japanern geklappt) usw.

Ich gestehe, dass meine Friedenssehnsucht mich auch geneigt macht, mich von sanften Worten einlullen zu lassen, denn wer hätte würde sich über Bushs Visionen nicht freuen... Doch dann beginnt der Verstand wieder zu arbeiten und der sagt, dass Amerika keine demokratischen Staaten will, sondern solche, die Amerika unterstützen. Zumindest war das in den letzten Jahrzehnten niemals anders. Bushs Rede ist reine Augenwischerei, denn auch im Nahen Osten kann Amerika am besten mit Diktatoren, mit korrupten Regiemen, in denen der Mensch keinen Pfifferling wert ist. Bushs Anspielung auf Deutschland ist entweder Bosheit oder ein Zeichen für völlige Geschichtsunkenntnis. Aber es hat den Anschein, als bestünde die gesamte US-Adminstration aus Hochmut und Unkenntnis gegenüber den Völkern und ihrer Kulturen, die Amerika beherrschenwill. Etwa, dass nach einem Krieg der ganze Nahe Osten erst einmal völlig in Unordnung gerät, der Irak zerstört ist, die Ölquellen brennen, die Menschen ihr Trinkwasser wieder aus dem verseuchten Euphrat schöpfen werden und Millionen daran sterben oder als Flüchtlinge in der Region herumirren. In Bagdad sitzt dann ein US-General, der alleine die US-Interessen durchsetzt und sich um die Befindlichkeiten der fremden Kultur nicht kümmert, sie nicht versteht und sowenig verstehen will, wie dies heute der Fall ist. Dass weitere zehntausende Menschen gestorben sein werden und die Blutschuld der Amerikaner weiter anwächst, dass der Irak noch mehr von radioaktiven Geschossen verseucht sein wird, als er das seit dem ersten Golfkrieg schon ist, dass durch den Zorn und die Verbitterung für weitere hundert Jahre Terror geschaffen worden sind, dass die Kurden statt von Saddam nun von den Türken unterdrückt werden, dass Amerika als nächstes Syrien, den Iran, Pakistan, Nordkorea und und ... als nächste Kriegsziele aussucht, dass Israel niemals einen Palästinenserstaat zulässt, dass Amerika nun weitere Jahrzehnte keinen Grund mehr hat seine zerstörerische Lebensweise zu ökologisieren, bis auch die Ölquellen des Iran und Arabiens ausgesoffen sind--- und--- und....

Amerika hat heute 13 Billionen Dollar Schulden, der Krieg soll weitere 1,5 Billionen kosten, das Land erlebt eine schlimme wirtschaftliche Rezession, 8 Billionen Dollar hat die Wallstreet Skandale vernichtet, alleine was sich dahinter für Leid verbirgt - nicht nur bei den Millionen von Rentnern, die nun leer dastehen -- es lässt sich nicht in Worten fassen. Nein Herr Bush! Ihre Visionen sind so falsch, wie es ihre Politik ist! Doch wer soll helfen, wenn nicht das amerikanische Volk? Doch die Medien in den Staaten sind gleichgeschaltet, wie in einer Diktatur. Humane Führer werden ermordet, wie Martin Luther King oder Kennedy oder sie werden mit der Macht der Medien zerstört, wie im Fall von Clinton. Man stelle sich nur einmal vor: 70 % der Amerikaner glauben, dass Irak schuld ist am 11. September! Dies zeigt die totale Gehirnwäsche, die in den USA abläuft. Wie sagte der große Gor Vidal: "Die USA sorgen dafür, daß die Waffen des Iraks eingesetzt werden". Dem ist nichts hinzuzufügen.