Zwiesel. 25.2.06 Nach der Bürgeranhörung zur geplanten gewerblichen Biogasanlage

Touristische Filetstücke nicht weiter zerstören!

So ähnlich muß es auch bei einer Kaffeefahrt zugehen! Der Werbevortrag zur Biogasanlage erinnerte an die Gasbläschen, die in der Computerpräsentation wie bunte Luftballons im brodelnden Gärreaktor aufstiegen. Kein Hinweis, dass es sich um eine Gefahrenanlage handelt, kein Wort zur zweifelhaften Energiebilanz, wenn ein gewerblicher Betreiber alle Biomasse kaufen und von weitem an- und abtransportieren muß, kein Funken Einsicht, dass man die Fremdenverkehrsstadt und den Luftkurort Zwiesel nicht mit den Baulichkeiten in der Agrarsteppe des Gäubodens vergleichen kann.

Die Beteuerungen, es würden "nur“ Getreide und Gras vergoren, sind spätestens in einem Krisenfall nichts mehr wert, denn dann werden die bereits genannten Unappetitlichkeiten in die Gärtanks wandern und wir werden die Anlage wegen ihres Gestankes verfluchen!

Die Angst der Anwohner vor einer weiteren Verschlechterung der Wohnqualität und vor einem Wertverlust ihrer Anwesen ist mehr als begründet. Und keinem Zwieseler darf es gleichgültig sein, wenn unsere Stadt an den Rändern immer hässlicher wird. Wir müssen aber attraktiver werden, hier allein liegt unsere wirtschaftliche Zukunft! Und gerade die Auwiesen der reizvollen "Kleinen Regenbögen“, in unmittelbarer Nachbarschaft zum geplanten Gaswerk, sind ein Schatz mitten in der Stadt. Mit ein wenig Bepflanzung könnte man ihnen den Charakter eines kleinen englischen Garten geben, einen Kräutergarten anlegen, vielleicht einen Badeweiher, ein Streichelgehege oder ähnliche Attraktion für Familien, oder man kann alles lassen wie es ist. Aber auf keinen Fall sollten wir unsere touristischen Filetstücke weiter zerstören und die Sünden der Vergangenheit immer weiter fortführen.