12.08.06 Libanonkrieg - Vorbereitung für Krieg gegen Syrien und den Iran?

Nun zerbomt Israel schon über einen Monat den Libanon, bis jetzt soll es auf libanesischer Seite über tausend Tote geben, dazu tausende Verletzte und etwa eine Million Flüchtlinge, die aber nirgendwo hin können, weil die israelischen Bomber die Straßen, Brücken und Flughafen zerstört haben. Grad so wie viele Schulen und Krankenhäuser und unzählige Häuser und Wohnungen. Auch Kraftwerke wurden gezielt zerstört, bei einem liefen zigtausende Tonnen Schweröl ins Mittelmeer und führten zu einer Ölpest, die über hundert Kilometer Küste verunreinigt. Über die aktuelle Lage schweigen unsere Medien. Wie überhaupt die Informationen über die Zerstörungen der Israelis sehr dünn ausfallen, entweder haben unsere Medien nicht mehr, oder sie verschweigen diese absichtlich, weil sie auf Seiten Israels stehen, was ja auch faktisch die offizielle deutsche Politik ist. Neben den bereits aufgeführten Zerstörungen der libanesischen Infrastruktur ist auch bekannt, dass die Isralis gezielt Flüchtlingslager und Flüchtlingstrecks angreifen, ja selbst UN-Beobachter wurden absichtlich getötet und ebenso Rotkreuzfahrzeuge mit Raketen beschossen. Bei einem hat man offenbar sogar Zielschießen veranstaltet, da das Rote-Kreuz-Symbol auf dem Dach des Rettungsfahrzeuges genau im Schnittpunkt der roten Linien getroffen wurde.

Heute, am 12.8.06, einen Tag nach dem endlich eine UN-Resolution zur Beendigung des Krieges zustande kam, hörte ich im Fernsehen einen hochrangigen israelischen Politiker sagen, man werde bis zum Eintreffen der UN-Truppen weiter den Libanon von Terroristen "säubern". Ähnliches Vokabular haben einst die Nazis im Zusammenhang mit den Juden gebraucht, nun kommen so menschenverachtende Sprüche aus jüdischem Mund...

Wie seit Jahrzehnten gewohnt, werden die Verteidiger eines von Amerikanern oder den Israelis überfallenen Landes, in ihrer Propaganda als "Terroristen"  bezeichnet, eine Etikettierung, die leider auch von unseren Medien oft nachgebetet wird. Doch ist nicht der Terrorist, der ein Land mit Waffengewalt überfällt und die Menschen mit den feigen Bomben seiner überlegenen Militärtechnik terrorisiert? Wie kann der ein Terrorist sein, der sein Land und seine Familie verteidigt?

Wenn ich einem Nachbarn Schaden zufüge, muß ich diesen nach besten Kräften wieder gutmachen. Was ist mit den Israelis? Müssen auch sie die Zerstörung, die sie seit vier Wochen anrichten, wieder gut machen? Es ist zu befürchten, dass sie das sowenig tun müssen, wie es die Amerikaner in Afghanistan und im Irak tun. Einfach, weil es kein Gericht gibt, dass die Macht hat, sie dazu zu verurteilen. Die Schäden werden von den Geschädigten behoben werden müssen, und -, ich gehe jede Wette ein, auch die Europäer und vor allem unser Land, wird dabei wieder klaglos mithelfen. Doch sollten wir die Rechnungen danach in Israel vorlegen. Doch die Wirklichkeit wird sein, dass dies nicht geschieht und Israel für seinen Terror wieder mit Waffenlieferungen belohnt werden wird und die Kriegsverbrecher Ohlmert und Peres bei uns bald wieder hofiert werden.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich verurteile auch die Angriffe der Hisbollah auf Israel, doch anders als Israels Militärschläge scheinen sie mir Ausdruck von Hilflosigkeit zu sein. Das weltweite Erstarken von islamischen Fundamentalisten scheint mir die vielleicht verhängnisvollste Folge der rücksichtslosen amerikanischen und israelischen Politik zu sein, weil sich die moslemische Welt in ihrer Not hinter ihrer Religion schart und dabei Fanatikern folgt, die in Friedenszeiten schnell an Einfluß und Bedeutung verlieren würden. Doch heute erzeugt die amerikanische und israelische Politik nur Verbitterung und Hass, so dass für jeden Ermordeten eine Vielzahl von neuen Widerständlern aufstehen werden. 

Schon zu Beginn des israelischen Überfalls habe ich in einem nicht abgedruckten Leserbrief den Verdacht geäußert, dass dieser eine vorbereitende Maßnahme für den immer wieder angedrohten Krieg gegen Syrien und den Iran ist, denn dieser kann erst begonnen werden, wenn Israel nicht mehr aus dem Libanon gefährdet werden kann.