Zwiesel  |  12.02.2013  |  18:11 Uhr

Er war der legendäre Landlerkönig

Weit über 150 Musikstücke und an die 50 Lieder, in denen er vor allem die Schönheiten seiner Bayerwald-Heimat lobte, hat Fritz Stoiber "aus dem Kopf komponiert", denn bis zu seinem Tod im betagten Alter konnte er weder nach Noten spielen, noch Noten schreiben.  − Foto: Archiv Dachs

 

Weit über 150 Musikstücke und an die 50 Lieder, in denen er vor allem die Schönheiten seiner Bayerwald-Heimat lobte, hat Fritz Stoiber "aus dem Kopf komponiert", denn bis zu seinem Tod im betagten Alter konnte er Foto: Archiv Dachs weder nach Noten spielen, noch Noten schreiben.  

"I mecht mei boarische Ruah, a Liadl, a Musi dazua. Wos konn’s im Leb’n denn Schön’res gebn..." − so klang es am Sonntagnachmittag durch den Trauerwald bei Bayerisch Eisenstein, wo nur die engste Verwandschaft der Urnenbeisetzung von Fritz Stoiber beiwohnte. Im 89. Lebensjahr war der beliebte Volksmusikant in Bad Kötzting gestorben.

Zu seiner schlichten Beerdigung im Trauerwald erklang noch einmal sein Lieblingslied "De boarische Ruah", eines von weit über 200 Liedern und Musikstücken, die Fritz Stoiber im Laufe seines langen Lebens nach dem Gefühl spielte. Fritz Stoiber war schon zu Lebzeiten als Volksmusikant eine Legende. Der am 5. Februar 1924 als Sohn eines Schmiedes im "Werner-Binder-Häusl" zwischen Zwiesel und Lindberg geborene Musikant, der neben seiner Passion auch viele Jahre im Versand eines Zwieseler Glasbetriebes gearbeitet hatte, begründete mit seinem Bruder Xaver eine ganz eigene Volksmusikrichtung, die es bis Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Bayerischen Wald nicht gegeben hatte. "Stoiberisch g’sunga und g’spuit", das steht seitdem für eine "rassige" Volksmusik .

Weit über 150 Musikstücke und an die 50 Lieder, in denen er vor allem die Schönheiten seiner Bayerwald-Heimat lobte, hat Fritz Stoiber "aus dem Kopf komponiert", denn bis zu seinem Tod im betagten Alter konnte er weder nach Noten spielen, noch Noten schreiben. Sein Freund Franz Zimmerer, mit dem Fritz Stoiber bis vor wenigen Jahren gerne musizierte, hat die meisten "Stoiberischen" inzwischen in Noten gesetzt und damit sichergestellt, dass die musikalische Lebensleistung von Fritz Stoiber auch von späteren Generationen noch gewürdigt werden kann. Dafür sorgten auch seine Neffen Heinz und Franz sowie die "Stoiber-Buam" von heute, Heinz jun. und Thomas Stoiber.