Da haejft koa Weissln

Opus 257/ 1984

 

Dieses Lied ist nicht gerade sehr optimistisch, aber diese Zivilisation ist nicht nur oberflächlich ver­korkst, sie ist es durch und durch! Sie verbessern zu wollen ist grad so, als wolle man einen Sumpf tragfä­hig machen, indem man seine Oberfläche streicht.

Meine Hoffnung ist alleine, dass die Natur - und wir Menschen gehören bekanntlich da auch dazu -  mehr aushalten kann als ich befürchte und die so explosionsartig anwachsenden Menschen sich doch als ausreichend lernfähig erweisen.

 

Hinta glänzenden Fassadn

wohnt koa Sinn, nur blanke Gia,

und im Schpeeg sitzn grod Madn

und d Moral is grod zua Zia.

 

Wenn oana seine gschtoina Fedan

no frech schpreizt ois wia a Pfau,

und a Esl schtatt Hei Gaejd frißt,

is a gwiß ned bsondas schlau.

 

Wenn a Haifisch ohne Wossa,

nachdem a s Meer ausgsuffa hod,

nix mehr hod zum Schwimma,

moine is um eahm ned schod.

 

In so manchm groußn Luftballon

wohnt grod a kloana Wind,

und dass so a Trumm leicht zreißn kann,

woaß scho jeds kloane Kind.

 

Da haejft koa Weißln und koa Tapezian,

koi foische Wimpan und aa koa Abfiahn,

s feiht einfach vom Boa weg,

i sogs ned gean,

doch sechane Krampf sand heit modean.