Mia samma Waidla

Opus 232/ 1982

 

Traditionelles waldlerisches Selbstverständnis: man kokettiert als „Highlander“ mit dem, was die „Lowlan­der“ des reichen und klimatisch begünstigten Gäubo­dens gerne als Spott über den „Nordwald“ und seine Bewohner vorbringen. Hochmütiges Gefrotzel der Münchner – Salonbayern und Flachlandtiroler ist uns zumeist nicht einmal eine Antwort wert und preußischen Hochmut kann ein Waldler sowieso nicht ernst nehmen... Doch diese selbstbewussten Waldler sind am Aussterben und gehören auf die Rote Liste der bedrohten Arten.

 

Mia, mia samma Waidla

und wohnand drinn im Woid,

nei Monat lang is Winta,

die andan Monat koit.

Mia, mia samma Waidla,

mia fiachtma uns fast nia,

mia meng de sauane Suppn,

grod so gean wia s Bia.

 

Mia, mia samma Waidla

und hamma Baama gnua,

s feiht grod am Diredare,

drum hoid ma gean a Kuah.

Drei Hosn und fimf Hehna

deafand bei uns schoan,

und unsa Haisl hamma baut

aus Schtoana, Hoiz und Loahm.

 

Mia, mia samma Waidla,

und brauchand unsan Woid!

I sog enk grod Leit gfeiht hods,

wenn den ebba okoiht!

Waa koan Woid gibts ohne Baam,

koi Waidla ohne Woid!

Drum soge nochmoi: gfeiht hods,

wenn den ebba okoiht!