Kruich eina ins Bett

Opus 139/ 1979

 

Ein warmes Bett und ein geliebter Mensch sind Lade­geräte für unseren Akku. Das warme Bett ist die Ge­bärmutter der Geborenen, das wohlige Nest, die ber­gende Höhle... Dem seelisch Gesunden reicht es, sich nächtens dahin zurückzuziehen, vielleicht gelegent­lich auch mal an einem faulen Nachmittag, viele see­lisch Kranke lockt nichts außerhalb des Bettes, sie zie­hen sich dahin immer zurück, wann immer es ihnen möglich ist.

 

Kruich eina ins Bett,

i hobs scho ogwaamt,

Legs wegga des Gfrett

waast eh nix vosaamst.

Schoit an Fernseha o,

kimm wieda zu dia,

gschpannst das dann scho,

moch zua die Tür.

 

Sog ehrle, wos kann denn scheena sei:

a herrlichs woams Bett

und a Mo und a Wei?

Mittanand schloffa

- wea hod wos dageng?

Dea soitse dann hoid

zu seim Fernseha leng!

 

Und lesn im Bett

kannt ma aa, oda schmaatzn,

des duat Nout, jede Wett

wenns de tagsüba tratzn.

A wengal dischgrian

vo Hoffnung und Freid

und ruhig a weng schimpfa

üwa die garschtinga Leit!