Schließ meine Augen

Opus 043/ 1973

 

Es ist nicht leicht mit den anderen und leicht ist es nicht alleine. Zumindest mir geht es so, ich brauche die anderen, aber ich brauche auch die Einsamkeit. Wie viel darf man an sich denken und wie viel an die anderen? Es ist ein dauerndes Schwingen zwischen den beiden Polen.

 

Schließ meine Augen, schließ mein Tor,

und leg noch ne dicke Matratze davor!

 

Hab´ soviel gesehn,

und soviel gehört.

Dass ja keiner mich

beim Denken nun stört!

 

Wir haben gelacht,

wir haben geweint,

und ich hab gescherzt

mit ´nem alten Feind.

 

Und wenn ich dran denk:

Dein Blick! Mir wird heiß!

Ich muß mich noch kühlen,

brauch Ruhe und Eis.

 

Ich beiß noch schwer an Argumenten,

und nun fallen mir auch Antworten ein!

So manches Wort, dahingesagt,

hängt mir am Hals, grad wie ein Stein.

 

Ich habe geschaut und hab dich berührt,

und vieles steckt noch fest im Kopf,

ich wills weich kochen im Suppentopf.

 

Ich bin weit gewandert,

von Norden nach Süd.

Ich muß aus den Schuhen,

meine Füße sind müd.

 

Auch wenn unsre Brücken

uns selber nur tragen,

so ist´s mir genug,

ich will´s allen sagen.

 

Auch wenn unser Weg,

mühsam ausgelichtet,

wieder zuwächst,

dass niemand ihn sichtet.

 

So will ich nicht klagen,

wir sind ihn gegangen!

Denn - das weiß doch jeder:

Glück kann man nicht fangen!